FAQs

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 FAQs *

  • Weil psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben und viele Betroffene keine passende oder rechtzeitige Unterstützung finden. Der Durchschnittsalter der Ersterkrankung weist eine Spitze bei 14,5 Jahren auf. Frühe Aufklärung, Stärkung von Lebenskompetenzen und ein offener Umgang mit Gefühlen in Schulen helfen, psychische Erkrankungen zu verhindern oder frühzeitig abzufedern.

  • Psychische Stärke – auch Resilienz genannt – ist die Fähigkeit, trotz schwieriger Lebensumstände gesund zu bleiben. Sie entsteht nicht „einfach so“, sondern aus einem Zusammenspiel verschiedener Einflüsse:

    • Biologische Faktoren wie Veranlagungen (z. B. ADHS, Angststörungen),

    • Familiäre Einflüsse wie Erziehung, Stress, Armut oder psychische Belastung der Eltern,

    • Soziales Umfeld – also Freundschaften, Mobbing-Erfahrungen, Ausgrenzung oder Schulstress.

  • Ja! Resilienz ist kein festes Persönlichkeitsmerkmal, sondern kann gelernt, trainiert und gestärkt werden – besonders im Kindesalter, wenn das Gehirn noch besonders formbar ist. Entscheidend ist die Kombination aus persönlichen Stärken (z. B. Selbstvertrauen, Problemlösestrategien) und unterstützenden Umgebungen (z. B. liebevolle Bezugspersonen, sichere Schulräume).

  • Weil der größte Teil psychischer Erkrankungen bereits im Kindes- oder Jugendalter beginnt, häufig schleichend und unbemerkt. Wer früh versteht, wie man mit Stress, Emotionen und Konflikten gut umgeht, hat bessere Chancen auf ein gesundes Leben. Unsere Programme greifen genau dort an: altersgerecht, wissenschaftlich fundiert, praktisch und leicht in den Alltag integrierbar.

  • Unser Ansatz setzt bewusst auf strukturelle Verankerung statt punktueller Intervention. Wir entwickeln kein punktuelles Workshop-Angebot, sondern ein langfristig wirksames System, das

    • präventiv ansetzt, bevor psychische Erkrankungen entstehen,

    • regelmäßig wiederholt wird, sodass Inhalte nachhaltig verinnerlicht werden,

    • für alle Klassenstufen (1–13) geeignet ist – altersgerecht aufbereitet und schulformübergreifend,

    • Schülerinnen aktiv in den Mittelpunkt stellt,

    • und Lehrkräfte entlastet, indem alle Inhalte standardisiert und fachlich fundiert von approbierten Psychologinnen und Kinder- und Jugendpsychiaterinnen entwickelt werden. So übernehmen Lehrkräfte vor allem eine moderierende Rolle, ohne zusätzlichen Vorbereitungsaufwand.

  • Lehrkräfte leisten bereits Enormes. Sie unterrichten, begleiten Kinder im Schulalltag und sind oft erste Ansprechpersonen bei Sorgen oder Konflikten. Doch psychische Gesundheit ist ein sensibles und komplexes Feld, das spezifisches Fachwissen und professionelle Erfahrung erfordert. Auch wenn viele Lehrkräfte ein gutes Gespür für ihre Schülerinnen haben, ersetzt das keine psychologische Ausbildung (auch keine Weiterbildung von X Stunden oder zwei Wochen). Diagnostik, Früherkennung oder der Umgang mit seelischen Belastungen erfordern fundiertes Wissen, um Schaden zu vermeiden – und Kinder nicht falsch einzuschätzen oder zu überfordern. Lehrkräfte übernehmen eine moderierende Rolle: Sie führen durch die standardisierten Module, unterstützen die Anwendung im Alltag und fördern den offenen Dialog in der Klasse – ohne psychologische Beratung leisten zu müssen. Die Inhalte stammen von staatlich approbierten Psychologinnen, die kindgerecht und evidenzbasiert aufbereitet sind.

  • Wir starten mit einer fundierten, psychologisch entwickelten Befragung von Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften. Denn bevor wir helfen können, müssen wir genau verstehen, wo die Probleme liegen – aus Sicht der Betroffenen selbst.

    Die Fragebögen sind altersgerecht, anonym und wissenschaftlich geprüft. Sie decken wichtige psychologische Bereiche ab, zum Beispiel:

    • Stress- und Druckerleben im Schulalltag

    • Umgang mit Gefühlen (Emotionsregulation)

    • Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit

    • soziale Unterstützung oder Ausgrenzung

    • konkrete Sorgen (z. B. Prüfungen, Konflikte, Überforderung)

    Wir befragen:

    • Schüler:innen direkt – je nach Alter mit unterschiedlichen, aber vergleichbaren Fragebögen.

    • Lehrkräfte – zu ihrer eigenen Belastung und wie sie die psychische Lage ihrer Klasse einschätzen.

    • Eltern – zu ihrem Eindruck vom Wohlbefinden ihrer Kinder und ihrer eigenen Situation.

    Die Daten werden wissenschaftlich ausgewertet, dabei schauen wir auf Muster:

    • Welche Belastungen treten in welcher Klassenstufe besonders häufig auf?

    • Welche Themen sind für bestimmte Altersgruppen oder Schulformen besonders relevant?

    • Wie unterscheiden sich Einschätzungen von Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen?

  • Die Inhalte werden auf Basis einer wissenschaftlich erarbeiteten Bedarfs-Matrix entwickelt. Diese zeigt, welche psychischen Belastungen und Themen in welchem Alter besonders wichtig sind – zum Beispiel Umgang mit Stress, Emotionsregulation oder Selbstwert.

    Ausschließlich approbierte Psychotherapeutinnen und Kinder- und Jugendpsychiaterinnen, die auf ihr jeweiliges Thema spezialisiert sind. Sie arbeiten auf Basis eines festen Leitfadens – mit Video-Briefing und Austauschmöglichkeit mit unserem Team.

    Die Einheiten bestehen aus einem Mix aus analogen und digitalen Formaten, zum Beispiel:

    • Videosnippets & Mini-Meditationen

    • Interaktive Übungen & Gamification-Elemente

    • Workbook-Seiten zur Selbstreflexion

    • Toolkits fürs Klassenzimmer (z. B. Regelkarten, Szenarien)

    • App-Inhalte für Kinder und Eltern (z. B. Tipps bei Prüfungsstress oder Konflikten)

  • Jede Einheit wird von approbierten Kinder- und Jugendpsychotherapeutinnen erstellt und mindestens von einer Psychotherapeutin geprüft – teils im Team, teils extern. Wir achten auf:

    • Fachliche Korrektheit

    • Altersgerechte Ansprache

    • Psychologische Wirkung

    • Ethik & Sensibilität

    • Praktische Anwendbarkeit in der Schule

    Iterative Feedbacks und Evaluationen finden regelmäßig statt, was zur Qualitätssicherung der Inhalte beiträgt:

    • Schüler:innen geben in Usability-Workshops direktes Feedback.

    • Lehrkräfte können Erfahrungen im Unterricht melden – so lernen wir stetig dazu.

    • Eine psychologische Evaluation der Wirkung ist fester Bestandteil des Rollouts.

  • Ja! Das System ist modular aufgebaut. Das heißt: Wenn sich gesellschaftliche Themen ändern, können wir neue Inhalte einfügen oder vorhandene überarbeiten – ohne dass das Gesamtkonzept verloren geht.

  • Zunächst wird das Programm an ausgewählten Pilotschulen getestet, z. B. in den Jahrgangsstufen 2/3, 6/7 und 11/12. Dafür gibt es ein Kick-off mit der Schulleitung und den beteiligten Lehrkräften – persönlich oder digital. Die Einführung wird durch Videos, Infopakete und kurze Online-Sessions begleitet.


    Das Programm ist so konzipiert, dass Lehrkräfte entlastet werden.

    • Die Einheiten sind fertig vorbereitet und didaktisch durchdacht, sie müssen nicht selbst erstellt werden.

    • Der Zeitaufwand zur Vorbereitung pro Einheit liegt bei ca. 20 Minuten – selbst für Vertretungskräfte gut machbar.

    • Lehrkräfte moderieren die Einheiten, während die Inhalte durch Videos, interaktive Aufgaben oder Arbeitsmaterialien vermittelt werden.

    Wir nutzen keine neue, komplizierte App.
    Stattdessen werden alle Inhalte auf einer bewährten Open-Source-Lernplattform wie Open edX bereitgestellt – diese wird z. B. auch vom MIT, Harvard oder Microsoft verwendet. Sie ist stabil, barrierearm und datenschutzkonform.

  • Um eine langfristige, gesellschaftlich wirksame Veränderung zu erreichen, ist eine systematische Einbindung zentraler Akteure aus Bildung, Psychologie, Politik und Zivilgesellschaft unerlässlich. Unser Ansatz ist dabei interdisziplinär, kooperativ und zielgruppenorientiert:

    • Schülerinnen – insbesondere über die Bundesschülerkonferenz (BSK) – werden von Beginn an aktiv einbezogen. Ihre Perspektive fließt direkt in die Bedarfsanalyse, Themenauswahl und Gestaltung der Inhalte ein.

    • Lehrkräfte und Schulen sind direkte Umsetzungspartner: Sie wirken an der Pilotierung, Feedbackschleifen und Weiterentwicklung mit. Das Material ist so gestaltet, dass es im Schulalltag ohne Zusatzbelastung eingesetzt werden kann.

    • Eltern spielen eine zentrale Rolle in der psychischen Entwicklung ihrer Kinder. Eine geplante Familien-App sowie Offline-Spielboxen sollen alltagsnahe Impulse geben und die Verbindung zwischen Schule und Zuhause stärken.

    • Psychologinnen und Kinder-/Jugendpsychiatrien sichern die fachliche Qualität: Sie entwickeln Inhalte, prüfen Module und gestalten bei Bedarf Schnittstellen zur Versorgung – etwa bei besonders belasteten Kindern.

    • Stiftungen und zivilgesellschaftliche Organisationen begleiten uns nicht nur finanziell, sondern auch als Impulsgeberinnen und Netzwerkpartner.

    • Bildungsministerien und Schulbehörden unterstützen die curriculare Einbindung und koordinieren regionale Rollout-Prozesse.

    • Krankenkassen und Gesundheitspartner sind strategisch wichtig – z. B. für präventive Programme, Finanzierungsmodelle und die nachhaltige Verankerung des Angebots im Bildungssystem.

  • Unser Ziel ist ein langfristig tragfähiges Finanzierungsmodell, das staatliche Förderung, Stiftungsunterstützung und digitale Zusatzangebote intelligent kombiniert.

    • In der Startphase setzen wir auf eine Teilförderung durch mehrere Stiftungen, die gezielt den Aufbau, die Entwicklung der Inhalte und den ersten Rollout unterstützen. Diese Art der Anschubfinanzierung ist ausdrücklich erwünscht und erhöht auch die Unabhängigkeit des Angebots.

    • Mittelfristig streben wir ein Business-to-Government-Modell (B2G) an: Das bedeutet, dass der Staat – z. B. über Bildungsbudgets oder Krankenkassen – zentrale Bestandteile des Programms dauerhaft finanziert, sodass die Schulen keine Kosten tragen müssen.

    • Langfristig soll der Unterrichtscontent für Schulen und Schüler:innen kostenfrei zugänglich bleiben. Ergänzend entwickeln wir digitale Zusatzfunktionen (z. B. eine Familien-App), die im Freemium-Modell angeboten werden: Die Basisfunktionen bleiben kostenlos, optionale Erweiterungen können z. B. für 1 €/Monat verfügbar sein.

    Unser Ziel ist ein hochwirksames, öffentlich zugängliches Programm, das möglichst vielen Kindern hilft – unabhängig vom Budget der Schule oder Familie. Gleichzeitig wollen wir schlank und effizient bleiben, um langfristig auch bei knappen Mitteln handlungsfähig zu bleiben.

  • Der Schutz der persönlichen Daten hat bei uns höchste Priorität. Alle Daten werden nach den Vorgaben der DSGVO verarbeitet – sicher, sparsam und transparent:

    • Keine sensiblen Inhalte müssen hochgeladen werden. Die Workbooks zur Selbstreflexion bleiben privat und werden nicht abgegeben – weder an Lehrkräfte noch an uns. Sie dienen nur dem eigenen Nachdenken.

    • Bei wissenschaftlicher Evaluation (z. B. im Rahmen von Pilotstudien) werden ausschließlich anonymisierte bzw. pseudonymisierte Daten erhoben – z. B. zur Frage, wie gestresst sich Schülerinnen fühlen oder ob sie bestimmte Inhalte hilfreich fanden.

    • Alle Systeme werden regelmäßig auf Datenschutz, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit geprüft. Ein externer Datenschutzbeauftragter begleitet das Projekt von Anfang an.

    • Daten dienen niemals kommerziellen Zwecken und werden nicht an Dritte weitergegeben, sondern nur für die Verbesserung des Programms und für wissenschaftliche Analysen verwendet – ausschließlich mit Zustimmung.

    Wir glauben: Psychische Gesundheit braucht Vertrauen – deshalb schaffen wir einen sicheren Rahmen, in dem sich Kinder geschützt und ernst genommen fühlen.

  • Ja – mittelfristig.
    In einem ersten Schritt konzentrieren wir uns auf die Umsetzung in deutscher Sprache. Perspektivisch ist jedoch eine mehrsprachige Adaption fest eingeplant – insbesondere für Kinder mit Fluchthintergrund.

    • Vorrangig sind derzeit ukrainische und arabische Übersetzungen vorgesehen.

    • Dabei achten wir besonders auf kulturelle Anschlussfähigkeit und die psychologische Wirkung von Sprache.

    Hintergrund: In Europa zeigen Studien (z. B. OECD, Eurostat), dass psychische Belastungen wie Stress, Überforderung oder emotionale Probleme vergleichbare Muster aufweisen – eine europäische Skalierung ist daher gut möglich.

  • Unser Programm ist wissenschaftlich verankert – sowohl in der Entwicklung als auch in der Evaluation:

    • Alle Inhalte werden von approbierten Psychotherapeut:innen und Fachleuten aus der Kinder- und Jugendpsychologie erstellt.

    • Die Wirkung des Programms wird wissenschaftlich evaluiert – z. B. über psychometrische Fragebögen, Interviews und Gruppengespräche mit Schüler:innen und Lehrkräften.

    • Die Ergebnisse werden in zwei Fachartikeln in international renommierten Q1-Journals veröffentlicht, etwa im Journal of Educational Psychology oder Journal of School Psychology. So tragen wir aktiv zur Forschung bei und erhöhen die Sichtbarkeit des Projekts.